Versand nach Österreich seit 01.01.2023 - Unattraktiv oder doch noch möglich? - Retourify e. K.

Kürzlich erhielt ich die Anfrage einer Kundin, ob wir denn auch nach Österreich verschicken. Mittelfristig nach D/A/CH zu verschicken ist sowieso eines meiner Ziele als Inhaber von Retourify. Also gut, warum nicht gleich loslegen?

Ich bat die Kundin um etwas Geduld, um dies kurz mit meinem Steuerberater abzuklären. Als Jungunternehmer möchte ich keinen Fehler machen, welcher mich möglicherweise teuer zu stehen kommt.

Kurz und gut, meine Anfrage an den Steuerberater wurde verschickt und selbstverständlich selbst recherchiert. Frei nach dem Motto und mit diesem gewissen Grummeln im Bauch  "Wäre es so einfach, würde es ja jeder machen!"

 

Der große Stolperstein ließ auch nicht lange auf sich warten!

 

Die Rechnungsstellung mit 19% deutscher Mehrwertsteuer - im Gegensatz zu 20% Normalsteuersatz in Österreich - ist nicht das Problem. Jedenfalls nicht, solange ich nicht eine Lieferschwelle in Höhe von 10.000,- € netto im Jahr überschreite.

Der Versand an sich ebenfalls nicht, natürlich müssen die höheren Versandkosten in irgendeiner Form eingepreist werden.

 

Nein, der Stolperstein liegt in der Novelle der österreichischen Verpackungslizenzierung. Kurz gesagt regelt die Verpackungslizenzierung in den jeweiligen Ländern die Beteiligung der sogenannten "Erstinverkehrbringer" an der Zuführung der Versand- und sonstiger Verpackungen in den Recycling-Kreislauf!

 

Zum 01.01.2023 gab es hierzu eine Änderung in Österreich. Diese trifft primär Händler, welche an Endkunden in Österreich verkaufen, also ein sogenanntes B2C betreiben. Hierdurch dürfen ausländische Versandhändler nicht mehr einfach eine Lizenz erwerben, sondern müssen einen Notar in Österreich stellen und durch diesen die Verpackungslizenz in Auftrag geben.

 
Die schlechte Nachricht:
Für eine konforme Lizenzierung, müssten wir für die Beauftragung eines österreichischen Notars 300,- € plus eine pauschale Lizenz (bis 1,5 Tonnen Verpackungsgewicht!!) in Höhe von 150,- € zahlen. Dies ist der kleinste ansetzbare Betrag.

Für uns und viele andere  kleine Versandhändler aus Deutschland ist das leider unrentabel.

Die gute Nachricht: 
Es besteht die Möglichkeit, sich eine Empfangsadresse in Deutschland zu "mieten" und von dort aus an die Heimatadresse - hier in Österreich - nachsenden zu lassen.

Eine kleine Auswahl spezialisierter Anbieter (keine Werbung und ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Logoix (https://www.logoix.com/)
Lieferadresse Deutschland (https://www.lieferadresse-deutschland.at/)

Auf diese Weise steht auch österreichischen Kunden die riesige Auswahl an Versandhändlern in Deutschland - wenngleich mit Mehrkosten durch den Weiterversand - zur Verfügung.

Hier könnte man als deutscher Versandhändler natürlich überlegen, ob man dem Endkunden etwas entgegenkommt, z. B. durch das beilegen einer kleinen Aufmerksamkeit zur regulären Bestellung ;)

Ich hoffe mit dieser Info dem Einen oder anderen Interessenten oder Händlerkollegen geholfen zu haben.

Schreibt uns Eure Erfahrungen hiermit gerne in die Kommentare.

 

Viele Grüße

Alex von Retourify.de

 

BürokratieBusinessÖsterreichVerpackungslizenzVersand

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